Was ist Vitamin C?
Vitamine sind lebensnotwendige Wirkstoffe, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen, da sie vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden können. Vitamin C wird auch Ascorbinsäure genannt. Dieser Name entstand aus „Anti-Skorbut-Säure“. Er ist auf die Entdeckung zurückzuführen, dass sich die typische Seefahrer-Krankheit Skorbut (Vitamin-C-Mangelkrankheit) durch Gabe von Vitamin-C-haltigen Speisen bekämpfen ließ. Fast alle pflanzlichen und tierischen Lebewesen können aus Glukose (Traubenzucker) über mehrere Syntheseschritte Ascorbinsäure herstellen. Lediglich Meerschweinchen, einige Vögel und Fische sowie Primaten, also auch wir Menschen, haben im Verlauf der Evolution diese Fähigkeit verloren. D.h., wir sind darauf angewiesen, unseren Bedarf an Vitamin-C jeden Tag auf’s neue zu zuführen, da Vitamin C auch nicht gespeichert werden kann.
Wie viel Vitamin C braucht der gesunde Mensch täglich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Zufuhr von 100 mg Ascorbinsäure täglich für den gesunden Erwachsenen. Diese Menge kann normalerweise über eine gesunde Ernährung mit hohem Frischobst- und Gemüseanteil gedeckt werden. Sie reicht aus, um den Gesunden vor Vitamin C- Mangelerscheinungen zu bewahren. Internationale Organisationen wie die WHO empfehlen deutlich höhere Tagesdosierungen wie ca. 200 mg. Man schätzt, dass ein ca. 70 kg schweres Säugetier unter normalen Bedingungen 2-4 Gramm !! Vitamin C täglich selbst synthetisiert, wobei diese Synthese unter Stressbedingungen auf etwa 15 g gesteigert werden kann. Daraus ergibt sich natürlich die Frage, ob die offiziellen Empfehlungen nicht etwas zu zurückhaltend sind.
Was leistet Vitamin C in unserem Körper?
Vitamin C kann man als Aktivator des gesamten Zellstoffwechsels ansehen – es ist an sämtlichen Stoffwechselprozessen beteiligt.
Zu nennen sind hier unter anderem:
• Radikalenfänger (oxidativer Stress, ROS)
• Abwehrstärkung (Immunsystem)
• Regulation des Fettstoffwechsels
• Anregung des Entgiftungssystems (zur Ausleitung von Schadstoffen)
• Bildung und Funktionserhaltung von Knochen und Bindegewebe
• Beschleunigung des Heilungsprozesses von Wunden und Knochenbrüchen
• Beteiligung an Stoffwechselprozessen des Hormon- und Nervensystems (bei chronischer Müdigkeit, Burn-Out-Syndrom)
Was sind freie Radikale ?
Freie Radikale sind aggressive und sehr reaktionsfreudige Substanzen (ROS), die durch körpereigene Stoffwechselprozesse entstehen oder im Organismus durch zugeführte chemische Substanzen bzw. Strahlen gebildet werden. Organismen verfügen über unterschiedliche Schutzsysteme, die diese Freien Radikalen sofort wieder auffangen und vernichten.
Unter bestimmten Bedingungen (Strahlenbelastung, Entzündungen) ist die Bildung Freier Radikaler so stark erhöht, dass die normalen Konzentrationen der körpereigenen Schutzsysteme nicht ausreichen. Sie schädigen z.B. Zellwände, das Erbgut und wichtige Eiweißverbindungen in der Zelle. Die Folge sind oft degenerative Veränderungen.
Vitamin C ist einer der wichtigsten Radikalfänger im wässrigen Milieu unseres Körpers.
Wann und bei wem ist der Vitamin C –Bedarf erhöht?
• Infektionskrankheiten
….– Bakterielle Infektionen
….– Virale Infektionen, z.B. Herpes zoster, HIV-Begleitung, Hepatitis,
• Entzündliche Erkrankungen (akut und chronisch)
….– Rheumatische Erkrankungen
….– Hautentzündungen
….– Urticaria
….– Psoriasis
….– Neurodermitis
• Verletzungsfolgen
• Allergien
….– Asthma
….– Allergische Rhinitis
….– Heuschnupfen
• Rauchern
• Leistungssportlern
….– Schutz vor Knochenabbau
• Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
….– Hypertonie
• Arteriosklerose
• Störungen im Fettstoffwechsel
• Belastungen der Leber
• Osteoporose
• Wundheilung
….– Nach Verletzungen
….– Nach Knochenbrüchen
• Psychischen Störungen
….– Depressionen und reduzierte Stresstoleranz
….– Burnout- und Chronisches Müdigkeitssyndrom
• Ständigen Stress-Situationen
• Palliativen Krebstherapie
• Einnahme bestimmer Medikamente
• Während einer Chemo- und Strahlentherapie
Wann bieten Vitamin C-Infusionen Vorteile gegenüber Ascorbinisäure-Pulver/ -Tabletten?
Die Menge an Vitamin C, die dem Organismus über den Magen-Darmtrakt zugeführt werden kann, ist begrenzt (ca. 500 mg). In bestimmten Lebenssituationen und bei Krankheit ist der Vitamin-C-Bedarf höher, als oral zugeführt werden kann. Aus therapeutischen Gründen empfiehlt sich dann eine Vitamin-C-Infusion (Vitamin-C-Hochdosis-Therapie). Ebenso dann, wenn die Darmschleimhäute nicht optimal funktionieren und damit eine Aufnahme nur eingeschränkt möglich ist. Nach einer Infusion mit hoch dosiertem Vitamin C ist der Vitamin-C-Spiegel im Blut vorübergehend so hoch, dass auch Gewebe im Körper mit besonderem Bedarf ausreichend versorgt werden können.
Vitamin-C-Hochdosis-Therapie bei Tumorpatienten
Aufgrund dieser enormen Fülle an therapeutischen Eigenschaften hat die Vitamin-C-Hochdosis-Therapie auch eine große Bedeutung im Rahmen der Onkologie gewonnen. Das renommierte H.G. Creutzfeld-Institut zu Kiel initiierte im Juni 2006 eine Expertenkonferenz zur begleitenden Behandlung von Tumorpatienten. Hier die veröffentlichten Ergebnisse:
Tumorerkrankungen und ihre Behandlung durch Operationen, Chemo- und Strahlentherapie schränken Allgemeinzustand und Lebensqualität der Betroffenen ganz erheblich ein. Alle Experten waren sich einig, dass die begleitende Vitamin-C-Hochdosis-Infusions-Therapie bei Tumorerkrankungen die krankheits- und therapiebedingten Symptome reduzieren kann und damit die Lebensqualität der Betroffenen ganz erheblich verbessert.
Vitamin-C- zählt als Antioxidans zu den effektivsten natürlichen Radikalfängern und ist für die Aufrechterhaltung des Redox-Status extra- wie auch intrazellulär essentiell.
Hoch dosiertes, intravenös verabreichtes Vitamin-C stärkt die Immunabwehr und ist neben der konventionellen Tumortherapie eine sinnvolle komplementär-onkologische Maßnahme.
Im Verlauf bösartiger Erkrankungen und deren Behandlung tritt eine Vielfalt von Beschwerden auf, die mit einem Vitamin-C-Mangel zusammenhängen kann. Zur Behandlung dieser Beschwerden ist eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusions-Therapie indiziert.
Vitamin-C zeigte bei in-vitro-Studien tumortoxische Wirkungen, während normale Zellen nicht geschädigt wurden. Diese Wirkung wird nur bei Konzentrationen erreicht, die ausschließlich durch eine intravenöse Gabe realisierbar sind.
Die Vitamin-C-Hochdosis-Infusions-Therapie kann bei Brustkrebs krankheits- und therapiebedingte Symptome wie z.B. Beschwerden im Verdauungsbereich und das Müdigkeits-Symptom lindern. Es gibt Hinweise dafür, dass das turmorereignissfreie Intervall verlängert und Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie reduziert werden können.
In ersten Studien konnte eine Verbesserung der Lebensqualität durch die Vitamin-C-Hochdosis-Infusions-Therapie bei Tumorpatienten nachgewiesen werden.
Mit der Vitamin-C-Hochosis-Therapie könnte bereits vor der Operation begonnen werden. Die Anwendung hat im Intervall von Chemo- und Strahlentherapie einen günstigen Einfluss auf das Nebenwirkungsprofil gezeigt.
Die genannten Thesen werden inhaltlich getragen von:
Sanitätsrat Peter Sauermann,
Vorsitzender des Finanzausschusses des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Berlin
Prof. Dr. med. Josef Beuth
Leiter Institut für Naturheilkunde, Universität Köln
Prof. Dr. med. Ulrich Borchard
Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmalogie, Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Wolf-Dieter Gerber
Direktor Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie, Uni Kiel
Prof. Dr. med. Wolfgang Giebel
FA für Urologie, prakt. Arzt für Sportmedizin, Chirotherapie, Schönebeck
Prof. Dr. med. Günter Linß
Ärztl. Leiter d Klinik Hennigsdorf, akad. Lehrkrankenhaus d. Charité-Berlin
Prof. Dr. med. Jörg Schulz
Chefarzt Helios Klinikum, Berlin
Dr. jur. A. Stebner
Rechtsanwalt, Arzneimittel- und Medizinrecht, Salzgitter
Dr. med. Diethard Sturm
2. Vorsitzender d. Deutschen Hausärzteverbandes, Hohenstein-Ernstthal
Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck
Direktor Institut für Immunologie, Universität Köln
Prof. Dr. med. Burckhard Weisser
Direktor Institut für Sport und Sportwissenschaften, CAU Kiel